Polnische Meisterschaften: 3 BaWü-Optis in der Gold-Fleet
Der moderne Yachthafen in Dzwinów war 2015 Austragungsort der Opti-Weltmeisterschaften. Am Wochenende fanden dort die Polnischen Meisterschaften statt. Der Hafen liegt an einer Flussmündung, ca. 600 m von der Ostsee entfernt. Die 300 Teilnehmer aus 10 Nationen wurden in vier Startgruppen aufgeteilt und segelten an den drei Regattatagen bei Halbwindkurs die Flussmündung entlang auf die Ostsee hinaus, was bei auflaufendem Wasser gar nicht so einfach war.
Im Regattagebiet angekommen wurden am Freitag bei 16-25 Knoten drei Wettfahrten gesegelt. Die 10-15-Jahre alten Segler hatten es noch mit den Ausläufern von Sturmtief Sebastian zu tun. Luca Jost (WYC) kam gut mit den schwierigen Bedingungen klar und segelte auf Platz 10, nach dem ersten Tag war er zweitbester Deutscher mit den Plätzen 5,4 und 3 in der Einzelwertung. Niklas Ill (YLB) spielte seine Erfahrung aus vielen Trainings und Regatten auf der Ostsee aus und behauptete sich in einem mit zahlreichen WM- und EM- Teilnehmern besetzten Feld auf Platz 35 nach dem ersten Tag. Der 10-jährige Leon Jost, Leichtgewicht mit rund 30 Kilo, musste fast immer hängen und belegte den 82. Platz.
Am zweiten Tag ging es dann um den Einzug in die Gold Fleet der besten 76 Segler. Der Wind war mit 10-15 Knoten deutlich schwächer als am Tag zuvor. Es konnten auch nur zwei der vier geplanten Wettfahrten gesegelt werden. Für die Ba-Wü- Segler lief es grundsätzlich gut: Alle drei konnten sich für die Gold-Fleet qualifizieren. Luca war nicht zufrieden, er hatte in der ersten Wettfahrt einen schlechten Start und landete auf Platz 21. In der zweiten Wettfahrt wollte er es besser machen, hatte aber einen Frühstart. Niklas segelte konstant und hatte die vor Vortag noch recht hohe Welle gut im Griff. Leon verbessert sich mit Platz 11 und 9 auf Rang 55 in der Gesamtwertung.
Spätsommerliche Temperaturen dann am letzten Tag an der Pommerschen Ostseeküste: Der Wind ließ zunächst auf sich warten und die Temperaturen stiegen auf 20 Grad. Dann ging es doch noch auf’s Wasser: Bei sehr wenig Wind konnten noch zwei Finalläufe gesegelt werden. Luca kämpfte mit Strömung und Welle, musste aber einige Leichtgewichte ziehen lassen. Am Ende wurde er 29. Niklas segelte konstant weiter und kam auf Rang 44. Auch Leon konnte sich gegen die z.T. 5 Jahre älteren Konkurrenten behaupten und kam unter die Top 50 (Platz 48).
Gewonnen hat die Regatta Malthe Ebdrup (Dänemark) vor den beiden Schweden Lukas Lindström und Calle Lindbom.
Bester Deutscher war WM-Teilnehmerin Anna Barth (Platz 4) vor dem WM-Dritten Mic Mohr (Platz 5).
Nach der Siegerehrung machten sich die drei Ba-Wü Optis dann auf den Rückweg an den Bodensee. Knapp 1000 km beträgt die Entfernung. Was die Polnische Meisterschaft interessant macht, ist die starke Konkurrenz aus Polen, Dänemark, Schweden, Norwegen, Deutschland und anderen Ländern. Das ist zum Punktesammeln zwar nicht optimal, aber die Kids können viel von dem starken Feld profitieren. Der Yachthafen Dzwinów war nachts bewacht, was zu einem subjektiven Sicherheitsempfinden beitrug. Auf einem Parkplatz neben dem Club können Wohnmobile / Wohnwagen abgestellt werden. Dzwinów ist ein typisch polnischer Ort ohne viel Tourismus. Um den Ort gibt es viel Wald und kilometerlange, naturbelassene Sandstrände. Wer die weite Anreise aus BaWü auf sich nimmt, sollte die Chance nutzen, und die nur 50 km entfernte Insel Usedom mit den Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin besuchen. Das ist der komplette Kontrast zur polnischen Ostsee.
Nur etwas für sehr gute Ferngläser:
Ahlbeck älteste Seebrücke Deutschlands: