2. März 2020

Aus Sonne wird Schneesturm, aus Imperia wird Überlingen

Am Samstagvormittag trafen wir uns um 10 Uhr, um gemeinsam die Boote zu verladen. Zusammen haben wir noch den restlichen Tag verbracht.

Am nächsten Tag trafen wir uns „ausgeschlafen“ um 6:30 Uhr, um nach Imperia aufzubrechen. Wir fuhren in 2 Autos und mit einem Hänger. Die Fahrt lief zunächst entspannt und reibungslos ab. Nach 6 Stunden bekamen wir einen Anruf von unserem Trainer, dass es ein Problem gäbe. Wir fuhren erst kurze Zeit auf der italienischen Autobahn und haben schon eine der ersten Raststätten angefahren. Nach einem weiteren Telefonat stellte sich heraus, dass sich der Coronavirus rapide in Italien ausbreitet. Nach ca. 2 Stunden und vielen Telefonate später auf der Raststätte, ist die Entscheidung gefallen: Wir drehen um! Die Gefahr war zu groß in Italien fest zustecken, und uns hinter geschlossenen Grenzen mit dem Virus anzustecken. Wir kamen nach ca. 14 Stunden wieder am Startort an und übernachteten im Massenlager auf der Reichenau. Zum Glück konnte ein kurzfristiges Training in Überlingen organisiert werden. Dort wurde uns das Clubhaus zum Übernachten zur Verfügung gestellt.

Am Montag fing das Training in Überlingen an. Es hatte ca. 10 Grad und Sonnenschein. Wir konnten 2 tolle Segeleinheiten machen mit 8 bis 15 Knoten Wind. Die Meisten saßen dieses Jahr noch nicht im Boot und mussten erstmal wieder reinkommen. Wir segelten ein paar Rennen und nach der Mittagspause kreuzten wir lange zum Teufelstisch. Dies ist ein großer Fels der aus 90 Meter Wassertiefe bis kurz unter die Wasseroberfläche hoch ragt. Pünktlich zum Trainingsende um 16:30 Uhr schlief der Wind ein. Zusammen aßen wir noch zu Abend und beendeten den Tag früh, denn dieser war anstrengend.

Am Dienstag trafen wir uns um 10 Uhr segelfertig. Nach einem leckeren Frühstück bauten wir die Boote auf und trafen uns dann mit unserem Trainer Lutz Kirchner zur Besprechung. Es hatte starken Wind mit 15 bis 20 Knoten. Wir machten wieder 2 Einheiten, in denen wir viele Rennen gefahren sind mit dem Schwerpunkt Start. Am Abend spielten wir ein paar Spiele zusammen und gingen dann ins wieder früh ins Bett .

Am Mittwoch trafen wir uns um 10 Uhr nicht umgezogen zur Videoanalyse, da es geschneit hat und es sehr kalt war. Lutz hat am Vortag fleißig Videos aufgenommenen um uns Feedback zu geben. Dies dauerte den ganzen Vormittag. Nach dem Mittagessen haben wir den Entschluss getroffen, doch noch aufs Wasser zu gehen. Es hatte zwar nur 2 Grad, aber das Erlebnis bei Schneefall zu segeln, hat sich gelohnt. Ausnahmsweise flogen auf dem Wasser auch mal ein paar Schneebälle. Als wir rausfuhren zog eine große, eisige Nebelwand mit starkem Schneefall über uns. Nach knappen 2 Stunden kehrten wir durchgefroren in den Hafen zurück. Die warme Dusche tat uns allen danach gut.

Am Donnerstag trafen wir uns um 9:30 Uhr segelfertig, und gingen bei 4 Grad und maximal 5 Knoten Wind aufs Wasser. Wegen beißender Kälte und zu wenig Wind sind wir nach 2,5 Stunden wieder in den Hafen zurückgesegelt. Am Nachmittag hat es wieder angefangen stark zu schneien. Wir machten eine Theorieeinheit in der wir Starkwindtechnik und Rollwenden analysierten. Am Abend gab es sehr viel Wind, mit bis zu 40 Knoten, deswegen schauten wir nach dem Essen lieber nochmal nach den Booten.

Am Freitag konnten wir trotz, z.T. wenigem Wind, noch einmal gut trainieren. Am Abend haben wir Pizza bestellt, die allen sehr geschmeckt hat. Außerdem war dies der letzte Abend vor der Abreise, so konnten wir die Eltern überreden, gemeinsam im oberen Stock zu schlafen.

Samstag war der letzte Tag. Also packten wir gleich nach dem Frühstück unsere Koffer zusammen bis es um 9:30 Uhr auf’s Wasser ging. Am Vormittag hatte es nur sehr wenig Wind, sodass wir um 11:30 Uhr wieder in Richtung Hafen segelten. Nach einem leckeren Mittagessen sah der Wind zunächst nicht besonders gut aus. Aber als wir uns um 13 Uhr wieder trafen, hatte sich ein schöner Wind aufgebaut, der sogar noch stärker wurde, als wir raussegelten. Wir konnten am Anfang der Einheit noch schön hängen, aber der Wind hielt sich nicht lange und so segelten wir wieder bei Flaute in den Hafen. Dort verluden wir das Motorboot und die Boote. Es gab schließlich noch eine kleine Nachbesprechung und schon war die Trainingswoche zu Ende. Jeder hat etwas aus dem Training mitgenommen und wir haben auch viele neue Sachen dazugelernt! Die Woche hat allen, trotz Trainingsortsänderung und beißender Kälte, sehr gefallen!

 

Ein Bericht von der Trainingsgruppe